Für alle Schüler und die Studenten an „normalen“ Hochschulen ist die Prüfungszeit nun erstmal wieder vorbei. Im Fernstudium sieht die Sache anders aus. Da man meist mehr oder weniger flexibel damit ist, wie man sich die Prüfungen legt, ist praktisch das ganze Jahr über Prüfungszeit.

Nach den Erfahrungen aus meinem ersten Studium bin ich kein Freund davon, mehrere Prüfungen innerhalb kürzester Zeit zu schreiben. Daher versuche ich meine Klausuren möglichst gut zu verteilen. Alle zwei Monate besteht bei meiner Hochschule die Möglichkeit Prüfungen abzulegen. Ich gehe daher im Folgenden davon aus, dass zwei Monate zur Prüfungsvorbereitung zur Verfügung stehen.

So früh wie möglich mit der Vorbereitung anzufangen, ist für mich enorm wichtig. Zum einen, weil meine Vorbereitung relativ zeitaufwändig ist, wie ihr gleich sehen werdet. Zum anderen aber auch wegen meiner beruflichen und privaten Verpflichtungen. Realistisch gesehen, bleiben mir an einem Wochentag gerade einmal 2-3 Stunden zum effizienten Lernen. An den Wochenenden je nach Terminen teilweise etwas mehr. Außerdem sollte man immer gewisse Pufferzeiten einplanen, mehr dazu in meinen 6 Tipps für deine Lernplanung.

Wie gehe ich nun die Prüfungsvorbereitung konkret an?

Meine Vorbereitung lässt sich, nachdem der Lernplan steht in vier Schritte einteilen.

Als Erstes lese ich die für die Prüfung relevanten Lehrbriefe einmal durch. Dabei verschaffe ich mir vorab einen Überblick über den gesamten Lehrbrief, anschließend über das an diesem Tag anstehende Kapitel. Beim eigentlichen Lesen markiere ich alles, was mir wirklich wichtig scheint. Ich versuche nicht zu viel anzustreichen, was mir zugegebenermaßen nicht immer gelingt. Manchmal sind die Seiten danach doch ziemlich bunt…

Nach der Lesephase gehe ich die Lehrbriefe nochmals von vorne durch und fasse das wichtigste in OneNote mit eigenen Worten zusammen. Bevor ich anfange, schaue ich jeweils die Zusammenfassung vom Vortag nochmal an. So kann ich eventuell noch Änderungen vornehmen und habe vor allem einen zusätzlichen Wiederholungseffekt. In die Zusammenfassungen baue ich manchmal auch Übersichten, Grafiken oder Mindmaps mit ein.

Der dritte Schritt besteht darin, alle Zusammenfassungen nochmals durchzugehen und die wichtigsten Definitionen entweder in meine Karteikarten-App einzutragen oder als Audio aufzunehmen. Welchen Weg ich wähle hängt vom Stoff, aber auch davon ab, wie viel Zeit ich noch zum Wiederholen habe. Wird die Zeit knapp, nehme ich gerne Audiodateien auf, die ich dann unterwegs oder beim Putzen, Kochen etc. anhören kann.

In der letzten Phase wiederhole ich die Zusammenfassungen und Definitionen. Außerdem mache ich Übungsaufgaben und schaue mir Videos (der Hochschule oder auf YouTube) zu den Themen an. Je nach Stoff und zur Verfügung stehender Zeit, versuche ich Aufgaben und Videos sowie gegebenenfalls ergänzende Literatur bereits in früheren Phasen unterzubringen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn es noch am Verständnis des Themas hapert.

Kleiner Zusatztipp für alle, die sich mit Statistik herumplagen: Die YouTube Kanäle von Kurzes Tutorium Statistik und Methodenlehre Mainz sind sehr empfehlenswert.

Wie ihr seht, ist meine Prüfungsvorbereitung recht zeitintensiv. Das sollte euch aber nicht abschrecken, denn die unterschiedliche Auseinandersetzung mit dem Lernstoff bringt definitiv mehr als (mehrmaliges) Durchlesen. Probiert es doch mal aus, es lohnt sich!

Finde deine Balance!

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