Bist du der Meinung, du kannst mehr schaffen, wenn du mehrere Dinge gleichzeitig tust? Glaubst du Frauen können besser multitasken als Männer? Ich muss dich leider enttäuschen, denn Multitasking ist ein Mythos. Wir können zwar gut mehrere Dinge gleichzeitig tun, die wenig Aufmerksamkeit erfordern, wie z.B. Wäsche aufhängen und telefonieren. Aber warum Monotasking besser ist, sobald es um komplexe Aufgaben geht zeige ich dir im Folgenden.

Zu diesem Artikel inspiriert hat mich The One Thing von Gary Keller, das ich derzeit als Hörbuch höre.

Das Gehirn ist nicht in der Lage zwei oder mehr Aufgaben, die Aufmerksamkeit benötigen, gleichzeitig zu erledigen, denn es kann sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. Stattdessen wechselt es nur sehr schnell zwischen den einzelnen Aufgaben hin und her. Dieses vermeintliche Multitasking lässt uns langsamer werden und stresst, wobei diese Phänomene bei Kindern und älteren Menschen verstärkt auftreten.

Gerade für eine nachhaltige Speicherung von Wissen oder kreative Ideensuche ist Multitasking zudem denkbar ungeeignet. Die Fähigkeit zwei komplexe Aufgaben parallel, durch ständiges Hin- und Herspringen zu erledigen kann zwar trainiert werden. Dieses Multitasking bringt aber immer mehrere Nachteile mit sich.

Nachteile von Multitasking gegenüber Monotasking:

  • Wir schaffen weniger, da der Wechsel zwischen den Aufgaben Zeit kostet. Unser Gehirn braucht jedes Mal ein wenig, um sich wieder auf die zuvor unterbrochene Tätigkeit konzentrieren zu können. Diese Zeiteinheiten summieren sich im Laufe des Tages.
    Fangen wir mit einer zweiten Aufgabe an, wird die Wahrscheinlichkeit zur unterbrochenen Aufgabe zurückzukehren immer geringer, je länger wir uns auf die zweite Tätigkeit konzentrieren. Es sammeln sich so mit der Zeit viele halb erledigte Aufgaben an.
  • Wenn wir häufig versuchen multizutasken, verlieren wir die Fähigkeit die Dauer einer Tätigkeit richtig einzuschätzen. Dadurch wird es schwieriger richtig zu planen.
  • Wir machen mehr Fehler und treffen schlechtere Entscheidungen. Dies kann in manchen Situationen, wie dem Straßenverkehr oder einer wichtigen Prüfung mehr oder weniger fatal sein. Auf jeden Fall führt es dazu, dass wir häufiger nachbessern müssen.
  • Unsere Ergebnisse sind qualitativ schlechter. So kann sich Multitasking auch negativ auf unsere Ergebnisse im Studium oder unsere Karriere auswirken.
  • Dadurch dass wir weniger zu Ende bringen, mehr Fehler machen und schlechtere Ergebnisse erzielen, fühlen wir uns gestresster. Der Versuch, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen kann daher sogar unsere Gesundheit gefährden.

Auch wenn wir nun wissen, dass Multitasking nicht sinnvoll und dem Monotasking weit unterlegen ist, fällt es uns schwer, unseren Fokus auf eine einzige Tätigkeit zu legen. Wie können wir uns in dieser Welt mit ihren vielen Ablenkungen und Verlockungen auf nur eine Aufgabe konzentrieren?

Die Schlüssel dazu sind: Prioritäten richtig setzen, Ablenkungen vermeiden und die Konzentrationsfähigkeit verbessern.

Zum Setzen von Prioritäten können Zeitmanagementmethoden hilfreich sein. Gary Keller empfiehlt in seinem Buch, sich immer wieder eine Frage zu stellen, die er die Fokusfrage nennt: „Welches ist die eine Sache, die ich tun kann, so dass alles andere einfacher oder sogar überflüssig wird?“

Ablenkungen können durch die Gestaltung des Arbeitsplatzes, Abschalten des Smartphones, Programme, die bestimmte Anwendungen auf dem Computer sperren und auch das Aufsetzen von Kopfhörern reduziert werden.

Die Konzentrationsfähigkeit lässt sich durch Übung, aber auch Ernährung (Brainfood) und Schlaf (mehr dazu findest du hier) verbessern.
Einen sehr ausführlichen Artikel zum Thema Fokus von Ivan Blatter findest du hier.

Welche Erfahrungen mit Monotasking und Multitasking hast du gemacht? Was hilft dir, dich auf eine Sache zu konzentrieren?

Finde deine Balance!

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