Seit ich neben der Arbeit studiere werde ich oft gefragt, wann ich denn eigentlich lerne.

Natürlich nutze ich die meisten Wochenenden mehr oder weniger, aber das alleine würde nicht reichen. Unter der Arbeitswoche bleibt leider nur morgens und spätnachmittags beziehungsweise abends Zeit für das Studium.

In den letzten eineinhalb Jahren hatte ich dank Homeoffice die Gelegenheit mit meinen Lernzeiten ein wenig mehr zu experimentieren. Da mein Weg zur Arbeit wegfällt, kann ich auch mal morgens lernen ohne extrem früh aufstehen zu müssen oder erst sehr spät mit der Arbeit beginnen zu können. Lange Zeit habe ich dagegen immer nach der Arbeit gelernt. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich in den ersten Semestern des Wirtschaftspsychologie Studiums oft voller Motivation bis abends gegen 22 Uhr am Schreibtisch saß. Manchmal allerdings auch ziemlich verzweifelt, vor allem bei Statistik. Jedenfalls oft sehr müde nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Als ich diesen Blog gestartet habe, habe ich zum ersten Mal ausprobiert vor dem Bürotag an meinen persönlichen Projekten zu arbeiten. Die ersten Artikel habe ich fast alle frühmorgens geschrieben. Das hat damals aber nur funktioniert, weil ich gegen halb sechs aufgestanden bin, mich mit etwas Sport (5 Gründe morgens Sport zu machen) fit gemacht habe und mein Weg zur Arbeit sehr kurz war. Nach unserem Umzug im Herbst 2018 hat sich die Zeit, die ich für den Weg zum Büro brauchte, verdreifacht. Das frühe Aufstehen fiel mir zudem immer schwerer, insbesondere in der dunklen Jahreszeit. Daher schaffte ich es lediglich noch ein bisschen zu trainieren, bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit machte.

Nach den ersten Wochen im Homeoffice letztes Jahr erinnerte ich mich wieder daran, wie produktiv ich in diesen Morgenstunden war und was für ein gutes Gefühl es mir gegeben hat, bereits vor der Arbeit etwas für meine eigenen Ziele getan zu haben. Also begann ich nach meiner morgendlichen Trainingseinheit für etwa eineinhalb Stunden Lehrbriefe zu lesen, zu recherchieren oder Hausarbeit zu schreiben und erst dann zu arbeiten. Zum Glück bin ich durch die Gleitzeit sehr flexibel und kann statt um halb acht auch erst gegen neun anfangen. Theoretisch könnte ich auch noch später starten, aber das mag ich nicht so gerne, weil dann oft direkt Onlinemeetings beginnen oder schon mehrere dringende Aufgaben angefallen sind. Dadurch fehlt mir an Tagen, an denen ich noch später anfange, der geordnete und einigermaßen ruhige Start in den Arbeitstag.

Da ich letzten Winter allerdings festgestellt habe, dass ich den ganzen Tag über fitter bin, wenn ich etwas länger schlafe und mir außerdem gerne ausreichend Zeit für meine Morgenroutine nehme, habe ich irgendwann den Sport auf den Nachmittag/Abend verlegt.

Derzeit bin ich also ein Fan davon morgens zu lernen. An den meisten Tagen versuche ich zusätzlich abends noch etwas für mein Studium zu machen, merke aber, dass meine Konzentration dann deutlich schlechter ist als am Morgen. Gerade an Tagen, an welchen die Arbeit sehr stressig ist, vielleicht noch andere Termine anstehen und ich mich abends gar nicht mehr zum Lernen aufraffen kann, bin ich froh, morgens wenigstens eine Stunde was getan zu haben.

Die Frage, wann ich mir unter der Woche Zeit zum Lernen nehme, kann ich also beantworten mit „es kommt darauf an“. Am liebsten morgens, aber das klappt nicht immer, zum Beispiel dann nicht, wenn ich sehr frühe Onlinemeetings habe. Alternativ oder auch zusätzlich spätnachmittags oder abends, was den Vorteil hat, dass ich keinen Zeitdruck habe, weil ich um eine bestimmte Zeit aufhören muss. Darin liegt für mich auch der größte Nachteil des Lernens am Morgen. Vor allem wenn ein fester Termin beim Arbeiten ansteht, muss ich unter Umständen das Lernen mitten im Flow beenden. Auf der anderen Seite bin ich so gezwungen die eineinhalb Stunden effizient zu nutzen.

Ich hoffe dir hat der kleine Einblick in meine Lernzeiten gefallen. Wann lernst du am liebsten?

Finde deine Balance!

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