Seit ich regelmäßig morgens Sport mache habe ich das Gefühl mich sowohl im Büro als auch beim Lernen besser konzentrieren zu können. Eine Freundin berichtete mir zudem vor kurzem, dass es ihr beim auswendig lernen hilft umherzugehen, während sie sich den Lernstoff vorsagt.
Daher zeige ich dir heute, warum das so ist und wie Bewegung auch dir beim Lernen helfen kann.

Viele Ergebnisse der Forschung über den Einfluss von Bewegung auf Denkleistungen konnten nicht durchgängig nachgewiesen werden. Aber in einem Punkt ist sich die Wissenschaft einig: Das Gehirn wird während und eine gewisse Zeit nach der Bewegung besser durchblutet und damit mit mehr Sauerstoff versorgt. Körperliche Betätigung hilft deshalb gegen Müdigkeit und sorgt allein dadurch schon dafür, dass wir uns besser konzentrieren können.

Körperliche Aktivität aktiviert außerdem die Steuerzentrale des Gehirns für Bewegungen und Koordination, den motorischen Kortex. Der Bereich, der für logisches Denken und Planen zuständig ist, der präfrontale Kortex wird dadurch entlastet. Das führt vermutlich dazu, dass wir uns vorübergehend besser konzentrieren und auf relevante Inhalte fokussieren können. Dieser Zusammenhang konnte aber bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Regelmäßiger Sport schult die allgemeine Konzentrationsfähigkeit. Bewegungen werden in Gebieten des Gehirns geplant, die nahe bei denen, die für die Konzentration zuständig sind liegen. Gerade Sportarten mit komplexen Bewegungsabläufen können daher wohl auf Dauer die Konzentrationsfähigkeit – auch für das Lernen – steigern.

Durch Bewegung werden außerdem neue Nervenzellen gebildet und Verbindungen zwischen bestehenden Nervenzellen geknüpft. Ob dadurch tatsächlich die Denkfähigkeit verbessert wird, konnte (noch) nicht nachgewiesen werden.

Körperliche Betätigung erhält und steigert die physische und psychische Leistungsfähigkeit. Sie beugt z.B. Rückenschmerzen vor, baut Stress ab und führt zu besserer Laune. Denn regelmäßige Bewegung soll zu einem langsameren Abbau von Dopamin führen. Dopamin ist übrigens nicht nur ein körpereigener Stimmungsaufheller, es beeinflusst auch Aufmerksamkeit, Konzentration und weitere geistige Fähigkeiten positiv.

Auch wenn viele Zusammenhänge noch nicht im Detail nachgewiesen werden konnten, ist unumstritten, dass körperliche Bewegung einen positiven Effekt auf Aufmerksamkeit, Kreativität sowie Gedächtnis- und Lernleistungen hat.

Wie kannst du nun konkret Bewegung in deinen Alltag einbauen, damit sie dir beim Lernen hilft?

Bewegung morgens nach dem Aufstehen hilft deinem Körper, aber vor allem auch deinem Gehirn wach zu werden. Dazu musst du morgens nicht gleich 10 km laufen oder schwere Gewichte stemmen. Schon einige Dehnübungen, ein flotter Spaziergang oder etwas Yoga reichen dafür aus. Im Idealfall verlegst du die Bewegungseinheit an die frische Luft. Solche kleinen Einheiten können auch direkt vor dem Lernen am Nachmittag oder Abend helfen, dass du frischer und konzentrierter an den Schreibtisch gehst.

Auch während des Lernens kannst du etwas Bewegung einbauen. Entweder in den Pausen, die du nicht vernachlässigen solltest (Ein Plädoyer für mehr Pausen) oder indem du dir z.B. kleine Karteikarten mit auf einen Spaziergang nimmst und dir den Lernstoff beim Gehen immer wieder vorsagst. Welche Möglichkeiten es gibt, auch beim Sport zu lernen, kannst du hier nachlesen.

Um Bewegung zum Stressabbau zu nutzen und langfristige positive Effekte von Bewegung auf unser Gehirn zu erzielen, empfiehlt sich zudem Sport nach dem Lernen bzw. immer dann, wenn du dir etwas mehr Zeit nehmen kannst. Welchen Sport du treibst bleibt natürlich dir überlassen, er sollte dir nur Spass machen und dich fordern, aber nicht überfordern.

Hast du schon Erfahrungen gemacht, wie sich Bewegung bei dir auf das Lernen auswirkt? Falls nicht, probier doch mal ein bisschen herum. Achte darauf welche Unterschiede du bemerkst, wenn du mehr Sport treibst und/oder dich direkt beim Lernen bewegst.

Finde deine Balance!

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