Pausen werden auch heutzutage noch oft beschuldigt, uns in unserer Produktivität auszubremsen. Viele „Arbeitstiere“ ignorieren Pausen und sind stolz darauf, wieder einmal einen Tag durchgearbeitet oder stundenlang ohne Auszeit gelernt zu haben. Diejenigen, die sich zwischendurch ein paar Minuten zum Durchatmen gönnen und mittags essen und spazieren gehen, werden als faul abgestempelt.

Doch wer hat am Ende des Tages mehr geschafft oder sich den Lernstoff besser eingeprägt? Inzwischen ist nachgewiesen, dass regelmäßige Pausen die Produktivität steigern. Daher möchte ich heute dafür plädieren, mehr Pausen zu machen.

Von welchen Vorteilen profitierst du, wenn du regelmäßig Pausen machst?

Du kannst dich besser konzentrieren, denn nach einiger Zeit lässt bei jedem Menschen die Konzentration nach. Spätestens nach 90 Minuten ununterbrochenem arbeiten oder lernen sind wir nicht mehr in der Lage uns wirklich auf eine Sache zu konzentrieren.

Daher lassen sich durch regelmäßige Pausen auch Fehler, die auf mangelnder Konzentration oder Überforderung basieren vermeiden.

Die meist eher unbewusste Vorfreude auf die nächste Pause sowie die kürzeren überschaubaren Arbeitsphasen führen zu mehr Motivation (lies dazu auch 7 Tipps für mehr Motivation).

Bessere Konzentrationsfähigkeit und höhere Motivation wiederum steigern deine Leistungsfähigkeit und damit letztlich auch deine Produktivität.

Pausen haben ebenfalls positive Auswirkungen auf deine mentale und körperliche Gesundheit. Der Erholungseffekt kann einem Burnout und anderen Krankheiten vorbeugen.

Wichtig ist allerdings nicht nur, dass du Pausen machst, sondern auch wie du sie verbringst.

Zunächst einmal sind viele kleine besser als eine große. Denn der Erholungseffekt ist in den ersten Minuten am größten und nach langen Pausen brauchst du etwas Zeit, um dich wieder in deinen Lernstoff oder deine Arbeit einzufinden.

Dennoch brauchen wir an einem langen Tag auch mindestens eine längere Pause, um uns ausgiebiger erholen zu können. Am besten machst du alle 45-60 Minuten für 5-10 Minuten eine kurze, nach ca. 4 Stunden dann eine längere Pause von ca. 30 Minuten.

Du solltest vom Schreibtisch aufstehen, dich strecken und dehnen sowie, wenn möglich kurz frische Luft schnappen. So fällt es leichter für einen Moment abzuschalten und du tust auch deinem Rücken etwas Gutes. Die Pause dafür zu nutzen, im Internet zu surfen oder auf dem Smartphone Nachrichten zu beantworten ist dagegen nicht sinnvoll. So kann sich nämlich weder dein Körper (Augen, Schultern, Nacken) noch dein Geist erholen.

Nutze die Pausen außerdem am besten dafür genügend Flüssigkeit und gesunde Snacks bzw. in der Mittagspause eine gesunde Mahlzeit zu dir zu nehmen (s.a. hier).In der längeren Pause solltest du dich am besten auch ein wenig bewegen, z.B. einen kleinen Spaziergang machen. Die Bewegung, vor allem im Zusammenspiel mit frischer Luft sorgt für neue Sauerstoffzufuhr und eine verbesserte Durchblutung deines Gehirns.

Ich muss zugeben, dass es mir bei hohem Arbeitsaufkommen und Zeitdruck, auch oft schwer fällt wirklich regelmäßig Pausen zu machen. Gerade während des Lernens habe ich auch Probleme damit diese richtig zu nutzen. Der Blick aufs Smartphone und das Beantworten von eingegangenen Nachrichten ist häufig einfach zu verlockend. Doch das Schreiben dieses Artikels hat mir bewusst gemacht, dass ich an dieser Baustelle dringend wieder arbeiten – oder besser gesagt Pause machen – muss.

Wie geht es euch damit? Macht ihr regelmäßig Pausen und wenn ja, wie verbringt ihr sie?

Finde deine Balance!

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